Ideen für das Fach Kunsterziehung in Anlehnung an den bayerischen Hauptschullehrplan |
Durch genaues Beobachten und Beschreiben der sichtbaren Erscheinung werden die Schüler
angespornt, die Gegenstandswelt naturgetreu zu erfassen und darzustellen. An einfachen Objekten
sollen sie charakteristische Erscheinungsmerkmale selbst entdecken und wiedergeben.
Die Aufgabenstellung berücksichtigt dabei den individuellen Entwicklungsstand. In Bildfolgen
sollen die Schüler lernen, Vorgänge zu schildern und den Ablauf in bildnerisch ergiebige Momente
zu gliedern. Im Betrachten exemplarischer Beispiele (Bildgeschichte, Comic, bildliche
Anleitung) gewinnen sie Einblick in gestalterische Möglichkeiten, zeitliche Abfolgen bildhaft zu
veranschaulichen.
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Gestalten: - Skizzieren und Zeichnen von Objekten ’ 7.4 - Erzeugen grafischer Strukturen zur Charakterisierung von Oberflächen - erklärendes Zeichnen (evtl. auch mit Detaildarstellungen und erläuternden Texten) |
Betrachten: - Beobachten und Beschreiben charakteristischer Erscheinungsmerkmale an konkreten Objekten und Gegenständen |
Gestalten: - Gliedern eines Vorgangs in charakteristische und bildwirksame Momente (Skizzen) - Darstellen als Bilderfolge |
Betrachten: - Comics ’ E 7.2 - bildliche Anleitungen (Gebrauchsanweisungen) - Bilderzyklen in der Kunst |
Jugendliche suchen nach Orientierung und wählen sich oft Vorbilder, die sie zu Idolen überhöhen
und denen sie durch Nachahmung ihrer Kleidung und Haltung nahe zu kommen suchen, in
der Hoffnung, ihr schwankendes Selbstwertgefühl dadurch zu stützen und Anerkennung in
ihrer Gruppe zu gewinnen. Dabei fällt es ihnen noch schwer, Schein und Sein, Wunsch und
Wirklichkeit auseinander zu halten. Die praktische Auseinandersetzung mit gängigen Figuren-
Stereotypen aus der Medienwelt, der Mode oder des Sportes kann die hier nötige Klärung
unterstützen. Im vergleichenden Erkunden solcher Typen-Muster sollen die Schüler lernen,
deren Erscheinungsbild und Wirkung zu verstehen und mögliche eigene Abhängigkeiten von
solchen Einflüssen zu erkennen. Durch Betonen, Übertreiben und Verändern der Körperproportionen,
der Haltung und „Aufmachung“ der Helden, Anti-Helden und der Umgebung, in der
sie auftreten, sollen die Schüler in eigenen Bildern Möglichkeiten der Distanzierung erfahren.
Dabei kann ihnen die Technik der Collage als Zuordnungsspiel mit gegebenen Bildelementen
hilfreich sein.
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Gestalten: Collagieren, Zeichnen, Malen, plastisches Formen - Verdeutlichen charakteristischer Merkmale, Körperproportionen und -haltungen ’ 7. 6 Bekleidung/Attribute ’ 7. 5 - Verändern von Erscheinungsmerkmalen, z. B. durch Betonen, Übertreiben, Umkehren, Vertauschen |
Betrachten: Helden, Typen und Stars aus Sage und Märchen, der Film- und Popszene, dargestellt auf Fotos, in Illustrationen, Karikaturen, in der Werbung und in der Kunst - Beschreiben von Aussehen, Haltung, Mimik, Gestik und Ausdruck, - Vergleichen der Wirkungen |
An je einem Beispiel aus der Renaissance und dem Barock sollen die Schüler Einblick in die
Lebensgeschichte und das Werk großer Künstler gewinnen ’ G/Sk/Ek 7.5.2. In lebendigen und
wirklichkeitsnahen Schilderungen menschlicher Schicksale, die nicht nur Erfolge, sondern
ebenso Konflikte, Enttäuschungen und Niederlagen darstellen und die Schattenseiten einer
Biographie nicht ausblenden, sollen die Schüler beispielhaft erfahren und verstehen lernen,
wie sich die Künstler mit den Gedanken ihrer Zeit, mit ihren Lehrmeistern und Kollegen, Auftraggebern
und Förderern schöpferisch auseinander setzen.
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Gestalten: als szenisches Spiel ' 7.7 z. B.: - Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle - Leonardo erfindet den Hubschrauber - was Dürer in Italien erlebt - ein bayerischer Barockbaumeister bei der Arbeit an einer Kirche (einem Schloss) |
Betrachten: Leben und Werk zweier Künstler - Lebensgeschichte: Herkunft, Lehrzeit, Reisen, Förderer, Familie, Schicksalsschläge - Werkbetrachtung: Inhalt, Form, Ausdruck, Herstellung - Wechselwirkung von Leben und Werk |
Im Zeitalter der industriellen Massenfertigung geht das Empfinden für kunsthandwerkliche
Leistungen leicht verloren. Deshalb sollen die Schüler in ihrer Umgebung nach einem ästhetisch
und handwerklich gut gestalteten Gegenstand suchen und dessen Fertigungsweise und
Verwendung erkunden ’ AWT 7.1. Dazu sollen sie Leute befragen, die noch wissen und zeigen
können, wie er einmal gemacht worden ist und welche Überlegungen und Planungen dazu
notwendig waren. Dabei sollen die Schüler einen Einblick in (kunst-)handwerkliche Berufe gewinnen
und über das Verstehen der Herstellungsverfahren zu einer Wertschätzung ihrer Erzeugnisse
kommen. Ihre Erfahrungen sollen die Schüler durch Fotos und erklärende Zeichnungen
ihren Mitschülern weitergeben.
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Gestalten: - Erkunden örtlicher Beispiele - Befragen von Experten (Werkstattbesuch) - Besuch eines Heimatmuseums - Präsentation in einer Ausstellung |
Betrachten: - Dokumentieren der Objekte (Zeichnung, Foto) - Fertigen erklärender Zeichnungen |
Durch die Auseinandersetzung mit Imageträgern und Statussymbolen in der Werbung sollen
die Schüler ein kritisches Bewusstsein im Umgang mit den Erzeugnissen der Konsumwelt gewinnen
und allmählich fähig werden, den Gebrauchswert der Produkte von ihrem "Image-Wert"
zu unterscheiden. Neben dem Vergleichen, Bewerten und Beurteilen von Markensignets und
deren Wirkungen sollen die Schüler eigene Entwürfe entwickeln und diese themenbezogen
ausgestalten. ’ D 7.2.2, Mu 7.4.2, AWT 7.3.5
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Gestalten: Collage, Zeichnung oder überarbeitete Fotokopie Aufgabenbereiche zur Wahl: - Entwerfen, Ausführen und Anwenden eines eigenen Markenzeichens für ein Produkt - Selbstdarstellung mit aktuellem „Outfit“ - plastisches Formen einer „Modepuppe“ |
Betrachten: Vergleichen und Beurteilen Erscheinung, Gebrauchswert und Image von - Produkten und Markensignets - Produkten und ihrer Werbung - in den Printmedien und im Fernsehen |
Im Erkunden und Erproben traditioneller und neuer Drucktechniken lernen die Schüler verschiedene
Formen druckgrafischer Gestaltung und ihre spezifischen Ausdrucks- und Anwendungsmöglichkeiten
kennen. Beim Entwickeln eigener Entwürfe und ihrer Umsetzung in manuelle
Bilddrucke sollen die Schüler an zwei geeigneten Aufgabenstellungen lernen, auch die
Vorzüge der Vervielfältigung sinnvoll zu nutzen. Bei der Gestaltung von Schriftsätzen können
die Schüler Einblick in neuere Möglichkeiten elektronischer Textverarbeitung gewinnen.
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Gestalten: - Erproben von Drucktechniken (Stempel oder Linolschnitt oder Radierung) - Nutzen von Vervielfältigungsmöglichkeiten - ggf. Schriftgestaltung mit dem Computer |
Betrachten: - Druckstöcke und historische Drucke - künstlerische Druckgrafik der Moderne - ggf. Museumsbesuch; Erkunden einer Druckerei |
In ihren Darstellungsversuchen sollen die Schüler fähig werden, mit Spielfreude einfallsreich in
fremde Rollen zu schlüpfen und im Zusammenspiel sensibel auf die Spielpartner zu reagieren
’ S 7.4.1; Mu 7.3. |
Das personale Spiel
Das Maskenspiel
in einfacher Verkleidung und den Ausdrucksmitteln Mimik, Gestik, Haltung, Bewegung und Sprache
mit selbst gestalteten Masken und den Ausdrucksmitteln Geste, Gebärde und rhythmischer Körperbewegung
zur Musik, die den Verlust mimischer Ausdrucksmöglichkeiten am besten kompensieren
kann.
Gestalten: - Entwickeln einer Spielidee (Gruppenarbeit) - Einfühlen in die Rolle; Erproben körpersprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten - Personenspiel: Erproben mimischer und sprachlicher Ausdruckswerte (Artikulation, Färbung, Tempo, Pausen) - Maskenspiel: Herstellen und Einsetzen einer Spielmaske z. B. Strumpf- oder Tütenmaske, Halb- und Ganzmaske, Großmaske - Proben und Darbieten der Szene (Zusammenspiel) |
Betrachten: - - Beobachten der Mitschüler während sie spielen (ggf. nach Videoaufzeichnung) - Einbringen von Verbesserungsvorschlägen - Szenisches Spiel in Film und Fernsehen - Masken aus verschiedenen Kulturkreisen, Maskenspiele aus dem Brauchtum |